Freitag, 18 Juli 2025 14:48

Bahn und Klimarisiken

extreme Wetter extreme Wetter foto: Pixabay

Der Klimawandel trifft die Schiene immer stärker. Starkregen, Stürme, Hitzewellen und plötzliches Tauwetter belasten die Bahninfrastruktur spürbar. Allein im Jahr 2023 kam es in Deutschland zu über 100 wetterbedingten Streckenstörungen. Die Bahn ist gezwungen, zu reagieren. Als Rückgrat des nachhaltigen Verkehrs muss sie auch unter schwierigen Klimabedingungen zuverlässig funktionieren.

Besonders gefährlich sind Starkregen und extreme Hitze. Unwetter überschwemmen Gleisanlagen, lockern Böschungen und führen zu Erdrutschen. Gleise verformen sich durch Hitzedehnung. Umstürzende Bäume legen ganze Strecken lahm. Die Zahl solcher Ereignisse nimmt seit Jahren stetig zu.

Risiken für das Schienennetz

Folgende Extremereignisse treten immer häufiger auf:

  • Überflutungen und Schlammlawinen

  • Hitzeeinwirkungen auf Schienenstahl

  • Windbruch in bewaldeten Gebieten

  • Eiszapfen, Schneelasten und vereiste Weichen

  • Blitzschläge in Stellwerke und Oberleitungen

    Zug im Schnee der Schweizer Alpen
    foto: Pixabay

Ein Regionalzug der Rhätischen Bahn fährt durch eine tief verschneite Alpenlandschaft im Kanton Graubünden. Die winterliche Szene zeigt eine der wetterresilientesten Bahnstrecken Europas, ausgelegt für extreme Schneemengen und Lawinengefahr. Solche Strecken verfügen über beheizte Weichen, Lawinengalerien und permanente Wetterüberwachung.

Besonders anfällig sind Strecken in Hanglagen oder Flusstälern. Das Ahrtal wurde 2021 durch Starkregen weitgehend zerstört. Auch in Bayern, der Schweiz und Österreich führen Lawinen, Muren oder Hochwasser regelmäßig zu Streckensperrungen.

Reaktionen der Bahnbranche

Die Deutsche Bahn hat ein umfassendes Klimaanpassungsprogramm gestartet. Ziel ist es, das Schienennetz bis 2030 deutlich widerstandsfähiger zu machen. Umgesetzt oder geplant sind unter anderem:

  • Erneuerung und Erweiterung von Entwässerungssystemen

  • Stabilisierung von Dämmen, Böschungen und Tunneln

  • Hitzebeständige Materialien und Schotterbetten

  • Schutzanstriche auf Schienen zur Hitzereflektion

  • Weichenheizungen und Schneeschutz in winterkritischen Regionen

Viele dieser Maßnahmen werden auch auf https://baureihe650.de vorgestellt. Die Plattform dokumentiert aktuelle Entwicklungen, technische Tests und Innovationen.

Technik für den Ernstfall

Die Bahn setzt auf digitale Lösungen, um schneller auf Wetterextreme zu reagieren. Neue Systeme ermöglichen Echtzeitüberwachung gefährdeter Abschnitte. Eingesetzt werden beispielsweise:

  • Neigungs- und Feuchtigkeitssensoren

  • Temperaturüberwachung an Gleisen

  • Überflutungssensoren in Tunneln

  • Drohnen zur Hangerkundung

  • KI-gestützte Auswertung meteorologischer Daten

Dank dieser Technik kann präventiv gehandelt werden. Besonders kritische Abschnitte lassen sich gezielt sichern. Weitere Projekte aus dem Bereich Business-Lösungen und Infrastrukturplanung finden sich auf https://baureihe650.de/business.

Wirtschaftliche Auswirkungen

Wetterereignisse verursachen jedes Jahr Schäden in Millionenhöhe. Neben Reparaturkosten entstehen Verluste durch Betriebsunterbrechungen und Entschädigungen. Im Jahr 2022 musste die Deutsche Bahn mehr als 250 Millionen Euro für klimabedingte Schäden aufbringen.

Wetterbedingte Bahnunterbrechungen In Deutschland

Neben direkten Kosten gibt es folgende wirtschaftliche Folgen:

  • Zugverspätungen und Zugausfälle

  • Ersatzverkehre und Personalmehrkosten

  • Fahrgastrechte: Rückerstattung und Kompensation

  • Negative Wirkung auf Image und Kundenzufriedenheit

  • Unterbrechung von Gütertransporten und Lieferketten

Langfristig gilt: Vorsorge ist günstiger als Nachsorge. Der gezielte Ausbau klimafester Infrastruktur reduziert Risiken und spart Kosten.

Europa im Vergleich

Im europäischen Vergleich zeigen sich unterschiedliche Herangehensweisen:

LandMaßnahmeUnternehmenStatusQuelle
Deutschland Böschungssicherung, Sensorik DB in Umsetzung DB Infrastrukturbericht
Schweiz Lawinen- und Murenkontrolle SBB etabliert SBB Nachhaltigkeitsbericht
Niederlande Flutschutz & Wassermanagement ProRail flächendeckend ProRail Klimastrategie
Japan Schnellwarnsysteme & Tunnel JR East hochentwickelt JR East Safety Report

Die Bahnunternehmen in Mitteleuropa profitieren zunehmend von gegenseitigem Austausch. Gemeinsame Projekte auf EU-Ebene fördern Know-how-Transfer.

Infrastruktur der Zukunft

Die klimafeste Bahn von morgen entsteht schon heute. Geplant sind unter anderem:

  • Materialien mit geringer Hitzedehnung

  • Begrünte Bahndämme zur Temperaturregulierung

  • Renaturierung an Streckenrändern zur Wasserspeicherung

  • Solarpanele auf Wartehallen, Schallschutzwänden und Dächern

  • modulare, schnell reparierbare Brücken und Tunnel

Diese Maßnahmen stärken nicht nur die Klimaresilienz. Sie reduzieren auch langfristig Energieverbrauch, Reparaturkosten und Ausfallzeiten.

Klimaschutz und Anpassung

Die Bahn muss nicht nur klimafreundlich sein, sondern auch klimafest. Das bedeutet: Hitzewellen, Starkregen oder Schneemassen dürfen nicht mehr zur Bedrohung für den Betrieb werden. Dank technischer Innovationen, geplanter Investitionen und politischer Förderung ist ein robuster Bahnbetrieb auch in Zukunft möglich.

Der Wandel ist Realität. Die Bahnbranche muss flexibel, verlässlich und zukunftsorientiert handeln. Nur so kann sie das Rückgrat des klimafreundlichen Verkehrs bleiben.