Dienstag, 14 Oktober 2025 13:11

Automatische Pillenabgabe entlastet Pflegekräfte in Köln

Automatisierte Tablettenverpackung erleichtert den Klinikalltag in Köln. Automatisierte Tablettenverpackung erleichtert den Klinikalltag in Köln. Pixabay/Foto illustrativ

Die Universitätsklinik Köln modernisiert ihre Arzneimittelversorgung. Ein neues System der automatischen Pillenabgabe soll den Arbeitsalltag auf den Stationen deutlich vereinfachen. Durch die technologische Erweiterung werden Pflegekräfte spürbar entlastet und Fehler in der Medikamentenvergabe reduziert.

Inhaltsverzeichnis:

Ausbau des Systems in der Uniklinik Köln

Die automatische Tablettenbereitstellung hat sich seit ihrer Einführung als zuverlässig erwiesen. Die Medikamente kommen aus der zentralen Klinikapotheke, einzeln verpackt und mit allen wichtigen Angaben versehen. Auf jedem Päckchen stehen der Patientenname, der Wirkstoff und ein QR-Code mit Anwendungshinweisen.

Pflegekräfte müssen die Tabletten nicht mehr nachts auspacken und neu zuteilen. Das spart Zeit und senkt das Risiko von Verwechslungen. Die Klinik plant, die Technik auf bis zu 600 Patientenbetten auszuweiten. Der Prozess ist klar strukturiert und folgt festen Sicherheitsstandards.

Weniger Müll durch Großpackungen

Trotz der Einzelverpackung fällt weniger Abfall an. Die Klinik erklärt, dass die Tabletten direkt aus Großpackungen in den Automaten gefüllt werden. Dadurch entfallen zahlreiche Blisterverpackungen aus Aluminium, wie sie in Haushalten üblich sind.

Auch die bisher verwendeten Tablettenboxen mit Fächern für sieben Tage werden nicht mehr benötigt. Diese durften laut Hygienevorgaben ohnehin nur einmal genutzt werden, um Kontaminationen zu vermeiden. Das neue System ist somit nicht nur effizienter, sondern auch nachhaltiger.

Die Umstellung führt zu einer Reduktion von Verpackungsmüll und einem hygienischeren Umgang mit Medikamenten.

Entlastung und Sicherheit für das Personal

Für das Pflegepersonal bedeutet die Automatisierung eine erhebliche Arbeitserleichterung. Das manuelle Vorbereiten von Medikamenten beanspruchte zuvor viel Zeit, insbesondere in den Abendstunden. Mit der neuen Technik werden die Tabletten bereits patientenbezogen geliefert.

Ein kurzer Scan des QR-Codes reicht, um die Richtigkeit der Dosis zu prüfen. Dadurch sinkt die Fehlerquote in der Medikamentenvergabe deutlich. Zudem kann das Pflegepersonal mehr Zeit für die direkte Betreuung der Patienten nutzen – ein wichtiger Faktor in Zeiten von Personalmangel.

Köln als Vorreiter im Gesundheitswesen

Seit 2018 nutzt die Universitätsklinik Köln die automatisierte Pillenabgabe und gilt damit bundesweit als Vorreiter. Andere Krankenhäuser sollen bis 2030 nachziehen. Wenn sie das nicht tun, drohen finanzielle Kürzungen durch die Krankenkassen.

Die positiven Erfahrungen aus Köln zeigen, wie moderne Technologie den Klinikalltag verändern kann. Wichtige Ergebnisse sind:

  1. Geringere Arbeitsbelastung für Pflegekräfte.
  2. Verbesserte Patientensicherheit.
  3. Reduzierter Materialverbrauch.
  4. Einheitliche Dokumentation aller Medikamentengaben.

Die Kölner Universitätsklinik beweist, dass Digitalisierung in der Medizin nicht nur Effizienz, sondern auch Qualität fördert.

Quelle: WDR, www.patzionet.com/de/