Dienstag, 10 Juni 2025 18:15

Kölner Schulstreit spitzt sich zu

Gesamtschule statt Grundschule geplant Gesamtschule statt Grundschule geplant Foto: pixabay

Ein leerstehendes Schulgebäude sorgt für Spannungen in Köln-Worringen. Die Stadt entscheidet sich für eine neue Gesamtschule, obwohl der Bedarf an Grundschulplätzen wächst. Anwohner zeigen sich enttäuscht.

Inhaltsverzeichnis:

CDU und Grüne entscheiden sich für Gesamtschule

Das ehemalige Hauptschulgebäude in Köln-Worringen steht seit über zehn Jahren leer. Ursprünglich wollten Stadtverwaltung und Anwohner dort eine neue Grundschule errichten. Doch nun hat der Stadtrat anders entschieden. Eine Mehrheit aus CDU und Grünen stimmte für den Bau einer weiterführenden Schule. Diese Entscheidung stößt bei den Bürgern auf Widerstand.

Bernd Wirtz fordert neue Grundschule auf altem Gelände

Bernd Wirtz vom Bürgerverein Worringen äußert scharfe Kritik. „Die Grundschulen im Ort platzen aus allen Nähten“, sagt er. Kinder würden teils in Fluren oder Kellerräumen unterrichtet. Provisorische Container wurden aufgestellt, um die Engpässe abzufedern. Doch die Zahl der Grundschüler steigt weiter.

Das Gelände der ehemaligen Hauptschule gilt unter Befürwortern als ideal für eine neue Grundschule. Es ist zentral gelegen und bereits als Schulstandort genehmigt. Laut Wirtz könne dort in vier Jahren ein neues Schulgebäude entstehen, rechtzeitig bevor die Genehmigung für die Container ausläuft.

Anwohner schlagen als Alternative für die geplante Gesamtschule ein anderes Grundstück im Süden Worringens vor. Dort sei mehr Platz verfügbar. Dennoch hält der Stadtrat an der Entscheidung für das alte Hauptschulgelände fest.

Grüne sehen Priorität bei weiterführender Schule

Bärbel Hölzing von den Grünen verteidigt die Entscheidung. „Solch große Grundstücke für Gesamtschulen sind selten“, erklärt sie. Deshalb sei man nicht dem ursprünglichen Vorschlag der Verwaltung gefolgt. Die weiterführende Schule habe Vorrang in der Bildungsplanung der Stadt Köln.

Keine Klarheit über zukünftigen Schulstandort

Die dringend benötigte Grundschule hat derzeit keinen neuen Standort. Eine langfristige Lösung für den Engpass bleibt ungewiss. Die Abstimmung hat eine zentrale Weiche gestellt – jedoch in eine andere Richtung, als es viele Anwohner erwartet hatten.

In vier Jahren läuft die Baugenehmigung für die provisorischen Container aus. Bis dahin muss ein fester Standort für eine neue Grundschule gefunden werden. Doch bislang gibt es keinen konkreten Plan.

Das Gelände der ehemaligen Hauptschule ist bereits genehmigt.

Eine neue Gesamtschule soll dort entstehen.

Für die Grundschule fehlt ein neuer Bauplatz.

Provisorien gelten nur bis 2029.

Die Diskussion über die Nutzung des leerstehenden Gebäudes geht weiter – und spaltet Anwohner und Stadtpolitik.

Quelle: WDR, www.globewings.net/de