Dienstag, 29 April 2025 15:49

Schlussplädoyers im Prozess um Messerangriff in Siegen

Prozess in Siegen Prozess in Siegen pixabay/ Foto illustrativ

Gestern wurden am Landgericht Siegen die Schlussplädoyers im Prozess gegen eine 32-jährige Frau aus dem Kreis Olpe gehalten, die im August mehrere Menschen in einem Bus auf dem Weg zum Stadtfest Siegen mit einem Messer verletzt hatte. Staatsanwaltschaft und Nebenklage fordern eine lebenslange Freiheitsstrafe sowie die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Die Verteidigung plädiert auf eine Haftstrafe von zehn bis zwölf Jahren. Das Urteil soll am Mittwoch, den 30. April 2025, verkündet werden.

Inhaltsverzeichnis:

Geplanter Angriff der 32-jährigen Frau aus dem Kreis Olpe

Staatsanwaltschaft und Nebenklage gehen davon aus, dass die Angeklagte die Tat heimtückisch geplant hat. Die Frau habe gezielt die Hilflosigkeit der Passagiere im Bus ausgenutzt, die weder fliehen noch sich verteidigen konnten. Nach Angaben der Anklagebehörde beschäftigte sich die Angeklagte bereits seit ihrer Kindheit mit Tötungsfantasien. Dies erhöhe das Risiko weiterer Taten erheblich.

In den Plädoyers wurde betont, dass die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld notwendig sei, um die Öffentlichkeit langfristig zu schützen. Eine mögliche frühzeitige Entlassung der Angeklagten solle damit ausgeschlossen werden. Die Verteidigung hingegen argumentierte, dass die Frau psychisch krank gewesen sei und deshalb eine mildere Strafe von zehn bis zwölf Jahren angemessen wäre.

Auszeichnung für Zivilcourage durch Landrat Andreas Müller

Etwa sieben Monate nach dem Messerangriff ehrte Landrat Andreas Müller mehrere Menschen für ihren mutigen Einsatz. Drei Frauen mit kosovarischen Wurzeln sowie ein syrischer Staatsbürger erhielten Urkunden für ihre Zivilcourage. Müller hob hervor, dass ein solches Eingreifen nicht selbstverständlich sei und würdigte die Geehrten als echte Lebensretter.

Einige der Ausgezeichneten stellten sich der Täterin in den Weg

Andere halfen dabei, die Angreiferin zu überwältigen

Die Ehrung erfolgte ohne Nennung der Namen oder Veröffentlichung von Fotos auf ausdrücklichen Wunsch der Beteiligten

Mutiger Einsatz als Vorbild

Landrat Andreas Müller betonte die außergewöhnliche Bedeutung der gezeigten Zivilcourage. Trotz der dramatischen Situation hätten alle Geehrten entschlossen gehandelt und dadurch möglicherweise weitere Verletzungen verhindert. Diese Tatkraft sei ein Vorbild für die gesamte Gemeinschaft.

Quelle: Radio Siegen, www.24edu.info/de