Montag, 21 Oktober 2024 20:29

Einbürgerung in Köln - 8000 Anträge offen

Einbürgerung Einbürgerung pixabay / Foto illustrativ

Die Stadt Köln sieht sich einer massiven Herausforderung gegenüber - 8000 unbeantwortete Anfragen für Einbürgerungstermine stapeln sich auf den Tischen des Einbürgerungsamtes. Diese Zahl wächst kontinuierlich, obwohl bereits Maßnahmen zur Reduzierung der Überlastung ergriffen wurden.

Jhojen Carbonell - Warten ohne Antwort

Jhojen Carbonell, ein in den Philippinen geborener Einwohner von Köln, kämpft seit Monaten um einen Termin für seinen Einbürgerungsantrag. Carbonell, der seit vier Jahren in Köln-Sülz wohnt, hatte bereits im Dezember schriftlich einen Antrag auf Einbürgerung gestellt. Trotz mehrerer Nachfragen erhielt er bis heute keine Antwort von der Stadt. Er erfüllt alle Voraussetzungen, um die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten: Er ist mit einem Deutschen verheiratet, hat einen festen Job und spricht fließend Deutsch. Doch wann er endlich offiziell den Antrag stellen kann, bleibt ungewiss.

Neue Gesetzgebung führt zu einem Ansturm auf Einbürgerungen

Seit Ende Juni 2023 ermöglicht ein neues Gesetz, dass mehr Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen können. Dieses Gesetz hat zu einer deutlichen Zunahme der Anfragen geführt. Die Stadt Köln sah sich bereits vor diesem Gesetz einer Überlastung ausgesetzt. Die Zahl der Anträge stieg in kurzer Zeit so stark an, dass die Stadtverwaltung von Juli bis September eine komplette Antragsannahmepause einlegen musste. Während dieser Pause sollten die damals rund 6000 bis 8000 offenen Anfragen bearbeitet werden. Doch trotz dieser Maßnahme liegen inzwischen erneut 8000 Anfragen unbeantwortet vor.

Personalaufstockung als möglicher Lösungsansatz

Um der Situation Herr zu werden, plant die Stadt Köln eine Aufstockung des Personals. Neben den derzeit 25 Sachbearbeitern sollen fast 40 neue Stellen geschaffen werden. Allerdings bleibt unklar, ob diese Stellen schnell genug besetzt werden können, um die Wartezeiten signifikant zu verkürzen. Derzeit können die Mitarbeiter des Einbürgerungsamtes nur rund 500 Termine pro Monat vergeben. Rein rechnerisch bedeutet das eine Wartezeit von über 16 Monaten für viele Antragsteller.

Forderungen nach schnellerem Handeln

Die steigenden Wartezeiten sorgen für Frustration unter den Antragstellern. Viele, wie Carbonell, warten seit Monaten auf eine Antwort und fragen sich, wann sie ihre Anträge endlich einreichen können. Die Stadt Köln steht vor der Herausforderung, schnell zusätzliches Personal zu rekrutieren, um den stetig wachsenden Berg an Anfragen abzubauen.

Quelle: wpblogs4free.com/de, 1.wdr.de