Freitag, 10 Mai 2024 18:29

Neue Ansätze in der Behandlung gynäkologischer Krebsarten - Siegen

Diakonie Klinikum Jung-Stilling Diakonie Klinikum Jung-Stilling fot: pixabay

Im Diakonie Klinikum Jung - Stilling in Siegen wird die Versorgung von Patientinnen mit gynäkologischen Krebserkrankungen durch fortschrittliche, interdisziplinäre Methoden revolutioniert. Die leitende Oberärztin Dr. Katharina Gillen und Funktionsoberärztin Irina Boyadzhieva haben kürzlich ihre bahnbrechenden Forschungsergebnisse auf dem sechsten „Gynonko BarCamp“ in Leipzig präsentiert. Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf der Entwicklung eines präoperativen Bewertungsalgorithmus, der den Allgemeinzustand der Patientinnen genauer einschätzen soll.

Entwicklung des FRAIL - SI Algorithmus

Das Herzstück der Innovation im Klinikum ist der von Dr. Gillen und ihrem Team entwickelte Algorithmus FRAIL - SI. Dieser dient dazu, den präoperativen Allgemeinzustand der Patientinnen präzise zu bewerten und basiert auf evidenzbasierten Fragebögen sowie klinischen Tests, die im Rahmen eines interdisziplinären Ansatzes durchgeführt werden. Das Ziel ist eine verbesserte und personalisierte Vorbereitung der Patientinnen auf anstehende Operationen, einschließlich spezifischer Physiotherapie und Ernährungsberatung.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Prehabilitation

Eine Besonderheit der Patientenversorgung im Siegener Klinikum ist die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachabteilungen, einschließlich Geriatrie, Neurologie, Ernährungsmedizin, Physiotherapie und Psychoonkologie. Dieser integrative Ansatz ermöglicht eine umfassende Prehabilitation, die die Patientinnen optimal auf die Operation vorbereitet und postoperative Risiken minimiert. Das ERAS - Programm (Enhanced recovery after surgery), das eine beschleunigte Genesung nach chirurgischen Eingriffen fördert, ist ein weiterer zentraler Bestandteil der postoperativen Betreuung.

Die innovative Vorgehensweise im Diakonie Klinikum Jung - Stilling unter der Leitung von Dr. Marco Battista und seinem Team zeigt bereits erste Erfolge. Patientinnen profitieren von einer individuellen Behandlung und Betreuung, die nicht nur zu weniger postoperativen Komplikationen führt, sondern auch die Genesungszeiten deutlich verkürzt. Die Ergebnisse und Erfahrungen aus Siegen könnten zukünftig als Modell für andere Einrichtungen dienen, um die Behandlungsqualität und Patientensicherheit bei gynäkologischen Krebserkrankungen weiter zu erhöhen. Das Netzwerk - und Fortbildungstreffen in Leipzig hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig der Austausch und die Vernetzung von Fachpersonal sind, um kontinuierlich die besten medizinischen Praktiken zu entwickeln und anzuwenden.

Quelle: Wirsiegen