Freitag, 11 Oktober 2024 21:00

Bombenentschärfung in Köln - Größte Evakuierung seit 1945

DRK DRK pixabay / Foto illustrativ

In Köln läuft derzeit eine der größten Evakuierungen seit dem Zweiten Weltkrieg. Der Grund ist die Entschärfung einer 10-Zentner-Bombe, die bei Bauarbeiten im Stadtteil Merheim gefunden wurde. Mehr als 6.400 Menschen müssen ihre Häuser verlassen, darunter auch Patienten aus drei Krankenhäusern.

Evakuierung von 6.400 Anwohnern und Krankenhäusern

Insgesamt betrifft die Evakuierung rund 6.400 Menschen im Stadtteil Merheim. Drei Krankenhäuser, darunter das Krankenhaus Merheim, RehaNova und die LVR-Klinik Köln, wurden vollständig geräumt, wobei etwa 640 Patienten in Sicherheit gebracht werden mussten. Die Räumungsarbeiten begannen bereits am Mittwoch, wobei das letzte Krankenhaus heute evakuiert wurde.

Im Krankenhaus Merheim mussten 287 Patienten, in der RehaNova 70 und in der LVR-Klinik Köln 285 Patienten verlegt werden. Um dies zu bewerkstelligen, waren 330 Krankentransporte im Einsatz. Die Stadt Köln hat dafür eine umfangreiche logistische Vorbereitung getroffen.

Beteiligung des DRK und Katastrophenschutzes

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) aus Erkrath und dem Kreis Mettmann spielt eine zentrale Rolle bei der Evakuierung. Bereits um 5:30 Uhr am heutigen Morgen haben sich acht Einsatzkräfte in Erkrath versammelt, um gemeinsam mit 72 weiteren Helfern die Evakuierten zu betreuen. Mit einem Konvoi aus 20 Fahrzeugen machten sich die Kräfte auf den Weg zur Gesamtschule Holweide in Köln, die als Notunterkunft für die betroffenen Anwohner dient.

Die Evakuierten werden von der Stadt Köln mit Pendelbussen zur Notunterkunft transportiert, wo sie betreut werden, bis die Entschärfung der Bombe abgeschlossen ist. Falls nötig, können die Betroffenen auch mit ihren eigenen Fahrzeugen anreisen oder zu Fuß dorthin gelangen.

Entschärfung der Bombe und unbekannter Zeitrahmen

Die 10-Zentner-Bombe stammt aus dem Zweiten Weltkrieg und wurde bei Bauarbeiten für einen neuen Gesundheitscampus entdeckt. Zusätzlich zur Bombe wurden bei den Vorbereitungen auf die Entschärfung ein „Zerscheller“ und drei Abwurfbehälter mit Stabbrandbomben gefunden, die bereits abtransportiert wurden. Der genaue Zeitpunkt der Bombenentschärfung steht noch nicht fest, weshalb die Dauer der Evakuierung ebenfalls unklar bleibt. Die Einsatzkräfte, darunter Polizei, Ordnungsamt und Rettungsdienste, bleiben vor Ort, bis die Anwohner in ihre Häuser zurückkehren können.

Dieser Einsatz ist die aufwendigste Räumungsaktion in Köln seit dem Jahr 1945 und wird voraussichtlich noch mehrere Stunden andauern.

Quelle: www.on-thr-top.net/de, erkrath.jetzt, deutschlandfunk.de