Ursachen des anhaltenden Krankenstandes
Nach einem Rückgang in den ersten beiden Jahren der Corona - Pandemie, bedingt durch strikte Abstands - und Hygienemaßnahmen, ist mit deren Wegfall eine deutliche Zunahme der Infektionskrankheiten festzustellen. Der höchste Krankenstand in 2023 wurde im November mit 8,7 Prozent registriert, während der niedrigste im Juli bei 5,9 Prozent lag. Die Hauptursache für den Anstieg sind weiterhin Atemwegsinfekte, deren Anteil an allen Arbeitsunfähigkeitsfällen von 16,4 Prozent in 2021 auf 29,3 Prozent in 2023 gestiegen ist.
Krankenstand im branchenvergleich
Interessant sind die branchenspezifischen Unterschiede im Krankenstand. Während im Bereich 'Verwaltung und Sozialversicherung' der höchste Krankenstand mit 8,6 Prozent zu verzeichnen ist, zeigt sich im Sektor 'Banken und Versicherungen' der niedrigste Wert mit 4,9 Prozent. Die durchschnittliche Fehlzeit im Job lag bei 26,6 Tagen. Schneider betont, wie sehr sich die Arbeitswelt durch Digitalisierung und demografischen Wandel verändert hat und hebt die Bedeutung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements hervor, um Krankenstände und Mitarbeiterfluktuation zu senken und die Produktivität zu steigern.
Die Daten des Jahres 2023 verdeutlichen die anhaltenden Herausforderungen im Gesundheitsmanagement des Kreises Siegen - Wittgenstein. Vor dem Hintergrund einer sich rasch verändernden Arbeitswelt und der anhaltenden Pandemieeffekte ist es entscheidend, dass Unternehmen in effektive Präventionsmaßnahmen investieren, um den Gesundheitszustand ihrer Belegschaften zu verbessern und so langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Dirk Schneider sieht in der fortschreitenden Digitalisierung sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance zur Neugestaltung betrieblicher Gesundheitsförderung.
Quelle: Westfalenpost