Freitag, 24 Mai 2024 13:54

Hoher Krankenstand im Kreis Siegen - Wittgenstein

Krankenstand Krankenstand fot: pixabay

Im Jahr 2023 verzeichnet der Kreis Siegen - Wittgenstein weiterhin einen hohen Krankenstand, der ähnlich dem Vorjahr bei 7,3 Prozent liegt. Dies geht aus dem aktuellen Gesundheitsbericht der AOK Nordwest hervor, der kürzlich am 24. Mai veröffentlicht wurde. Laut Dirk Schneider, dem AOK - Serviceregionalleiter, bleiben die Zahlen auf Rekordniveau, wobei insbesondere Erkältungswellen im Frühjahr und Spätherbst zu zahlreichen Atemwegserkrankungen geführt haben.

Ursachen des anhaltenden Krankenstandes

Nach einem Rückgang in den ersten beiden Jahren der Corona - Pandemie, bedingt durch strikte Abstands - und Hygienemaßnahmen, ist mit deren Wegfall eine deutliche Zunahme der Infektionskrankheiten festzustellen. Der höchste Krankenstand in 2023 wurde im November mit 8,7 Prozent registriert, während der niedrigste im Juli bei 5,9 Prozent lag. Die Hauptursache für den Anstieg sind weiterhin Atemwegsinfekte, deren Anteil an allen Arbeitsunfähigkeitsfällen von 16,4 Prozent in 2021 auf 29,3 Prozent in 2023 gestiegen ist.

Krankenstand im branchenvergleich

Interessant sind die branchenspezifischen Unterschiede im Krankenstand. Während im Bereich 'Verwaltung und Sozialversicherung' der höchste Krankenstand mit 8,6 Prozent zu verzeichnen ist, zeigt sich im Sektor 'Banken und Versicherungen' der niedrigste Wert mit 4,9 Prozent. Die durchschnittliche Fehlzeit im Job lag bei 26,6 Tagen. Schneider betont, wie sehr sich die Arbeitswelt durch Digitalisierung und demografischen Wandel verändert hat und hebt die Bedeutung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements hervor, um Krankenstände und Mitarbeiterfluktuation zu senken und die Produktivität zu steigern.

Die Daten des Jahres 2023 verdeutlichen die anhaltenden Herausforderungen im Gesundheitsmanagement des Kreises Siegen - Wittgenstein. Vor dem Hintergrund einer sich rasch verändernden Arbeitswelt und der anhaltenden Pandemieeffekte ist es entscheidend, dass Unternehmen in effektive Präventionsmaßnahmen investieren, um den Gesundheitszustand ihrer Belegschaften zu verbessern und so langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Dirk Schneider sieht in der fortschreitenden Digitalisierung sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance zur Neugestaltung betrieblicher Gesundheitsförderung.

Quelle: Westfalenpost