Montag, 27 Januar 2025 17:53

Kölner Gericht verurteilt Mann zu zehn Jahren Haft

Landgericht Köln Landgericht Köln pixabay/Foto illustrativ

Das Landgericht Köln hat einen 38-jährigen Mann zu zehn Jahren Haft wegen versuchten Mordes an seiner Frau verurteilt. Der brutale Angriff ereignete sich im Februar 2024 in Erftstadt. Die Frau überlebte schwer verletzt, während ihre beiden Kinder die Gewalttat mitansehen mussten.

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Der Angriff im Badezimmer

Im Februar 2024 griff der Mann seine Ehefrau in ihrem gemeinsamen Haus in Erftstadt an. Die Frau befand sich gerade unter der Dusche, als der Mann mit einem Fäustel 20 Mal mit hoher Geschwindigkeit und Intensität auf sie einschlug. Die beiden Kinder des Paares, damals vier und sechs Jahre alt, waren während der Tat zu Hause. Ab einem bestimmten Zeitpunkt konnten die Kinder die grausame Szene durch die geöffnete Badezimmertür beobachten.

Der sechsjährige Sohn zeigte großen Mut, indem er seinen Vater am Arm zu ziehen versuchte, um die Angriffe zu stoppen. Die Mutter fand die Kraft, den Jungen zu einem Nachbarn zu schicken, der schließlich eingreifen konnte.

Nachbar stoppte den Täter

Ein Nachbar war es, der den Angreifer schließlich aufhielt. Er entriss dem Mann den Fäustel und sorgte dafür, dass keine weiteren Schläge ausgeführt wurden. Andere Nachbarn kümmerten sich um die traumatisierten Kinder. Der Richter bezeichnete das Verhalten der Ersthelfer als "bewundernswert und bravourös". Diese schnelle Hilfe rettete der Frau vermutlich das Leben.

Die Frau erlitt bei dem Angriff schwere Verletzungen, darunter Knochenbrüche im Gesicht und an der Hand. Bis heute ist sie nicht arbeitsfähig und leidet weiterhin unter starken Schmerzen. Eine Metallplatte befindet sich noch immer in ihrem Gesicht.

Ein Täter ohne kriminelle Vorgeschichte

Der Täter hatte zuvor ein unauffälliges Leben geführt. Laut Aussagen des Richters besaß er einen vorbildlichen Lebenslauf. Nach seinem Fachabitur absolvierte er eine verkürzte Ausbildung und hatte eine Festanstellung in einem großen Unternehmen. Gemeinsam mit seiner Frau führte er ein scheinbar stabiles Leben in einem selbst finanzierten Haus.

Doch im November 2023 trennte sich die Frau von ihrem Mann. Eine Mediatorin unterstützte die Familie bei der Regelung der Trennung, einschließlich finanzieller Unterhaltsfragen. Trotz der äußeren Stabilität konnte das Gericht kein klares Motiv für die Tat feststellen.

Ein erschütternder Fall

Der Fall zeigt die erschütternden Folgen häuslicher Gewalt, selbst in vermeintlich harmonischen Verhältnissen. Die Entscheidung des Gerichts, den Täter zu einer zehnjährigen Haftstrafe zu verurteilen, betont die Ernsthaftigkeit solcher Verbrechen und soll ein klares Zeichen setzen. Die Kinder und die Überlebende werden weiterhin Unterstützung benötigen, um die traumatischen Ereignisse zu verarbeiten.

Quelle: wpblogs4free.com/de, 1.wdr.de