Montag, 29 April 2024 19:14

Köln - Streit um A4 - Ausbau

Köln Köln fot: pixabay

Die Diskussion um den Ausbau der Autobahn A4 in Köln ist in vollem Gange. Während die staatliche Autobahn GmbH des Bundes den Ausbau als dringend notwendig erachtet, um dem steigenden Verkehrsaufkommen gerecht zu werden, formiert sich Widerstand aus der Bevölkerung, insbesondere von der Initiative "Gremberger Wäldchen bleibt". Am Sonntag, den 28. April 2024, haben rund 300 Menschen friedlich gegen die Pläne protestiert.

Die Argumente der Gegner

Die Initiative "Gremberger Wäldchen bleibt" setzt sich vehement für den Erhalt des Naherholungsgebiets ein. Sie betonen die Bedeutung des Waldes für die lokale Flora und Fauna. Das Gremberger Wäldchen ist nicht nur ein wichtiger Rückzugsort für die Bewohner:innen Kölns, sondern auch ein geschützter Raum für zahlreiche Tier - und Pflanzenarten. Die geplante Rodung zugunsten eines achtspurigen Autobahnausbaus würde nicht nur den Verlust von Grünflächen bedeuten, sondern auch den Lebensraum vieler Lebewesen gefährden.

Die Pläne für den Ausbau

Die Pläne der Autobahn GmbH sehen nicht nur den Ausbau der Autobahn A4 vor, sondern auch den Abriss und Neubau der Rodenkirchener Brücke. Dies würde nicht nur den Verlust von Wohngebieten und Kleingartenanlagen bedeuten, sondern auch die Vernichtung von geschichtsträchtigen Orten wie dem ehemaligen "Krankensammellager", in dem während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter:innen gefangen gehalten und ermordet wurden. Die Initiative warnt vor einer weiteren Zerstörung von Erinnerungsorten, insbesondere vor dem Hintergrund eines erstarkenden Rechtsrucks in der Gesellschaft.

Die Position der Autobahn GmbH

Die Autobahn GmbH verteidigt den Ausbau der A4 als dringend notwendige Maßnahme, um dem steigenden Verkehrsaufkommen gerecht zu werden. Eine Engpassanalyse habe gezeigt, dass der Abschnitt der A4 zwischen dem Autobahnkreuz Köln - Süd und dem Autobahnkreuz Köln - Gremberg bereits jetzt stark stauanfällig sei und den Verkehr nicht mehr effizient bewältigen könne. Die Prognosen für die Zukunft zeigten einen weiteren Anstieg des Verkehrsaufkommens, der nur durch einen Ausbau der Autobahn bewältigt werden könne.

Die Diskussion um den Ausbau der Autobahn A4 in Köln ist ein komplexes Thema, das verschiedene Interessen und Perspektiven miteinander in Konflikt bringt. Während die Autobahn GmbH den Ausbau als unumgänglich ansieht, kämpfen Bürger - innen und Initiativen für den Erhalt von Natur - und Erinnerungsräumen. Die Zukunft des Gremberger Wäldchens und anderer betroffener Gebiete bleibt daher weiterhin ungewiss. Die Initiative "Gremberger Wäldchen bleibt" plant weitere Protestaktionen und setzt darauf, dass die Stadt Köln sich gegen die Ausbaupläne ausspricht.

Quelle: EXPRESS DE